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Atletico, Milan oder Besiktas? Diego Costas Optionen nach dem Chelsea-Aus


HINTERGRUND

"Ich habe eine einfache SMS mit dem Plan des Trainers erhalten. Er hat mir mitgeteilt, dass er in der nächsten Saison nicht mehr auf mich zählt.“ Diego Costa macht sich nichts aus Geheimniskrämerei. Anfang Juni, nach dem Länderspiel seiner Spanier, ließ er die Welt wissen, wie es um seine Zukunft beim FC Chelsea bestellt ist.

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Doch jetzt, knapp zwei Monate später ist die Zukunft des 28-Jährigen weiter völlig offen. Von seinem Klub in London wurde er für die Vereinssuche freigestellt und fehlt damit auch im Aufgebot für den International Champions Cup (ICC). Doch welche Optionen hat der bullige Offensivspieler und welche Vereine kommen für eine Verpflichtung in Frage?

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Eine Rückkehr zu seiner alten Liebe?

Bereits seit längerer Zeit wird über eine Rückkehr zu seiner alten Liebe Atletico Madrid spekuliert. Im selben Atemzug der Verkündung seiner Ausbootung bei Chelsea sagte Costa damals vielsagend, dass "die Leute wissen, wie gerne ich meine Kumpels bei Atletico mag. Ich liebe es, in Madrid zu leben."

Eine Rückkehr zu den Rojiblancos hätte allerdings einen Haken - einen relativ großen sogar. Der Klub aus der spanischen Hauptstadt ist noch bis Januar 2018 mit einer Transfersperre belegt. Costa dürfte bei einem Wechsel in dieser Transferperiode erst ab der Winterpause für die Simeone-Truppe auf Torejagd gehen. Ein Risiko, das er knapp ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Russland abwägen muss.

Zuletzt wurde deshalb auch über ein Modell spekuliert, welches eine halbjährige Leihe vorsieht. Atletico würde den Angreifer zwar in diesem Sommer verpflichten, ihn dann aber an einen anderen Klub ausleihen. "Costa ist momentan Spieler von Chelsea. Und wie sie schon wissen, können wir in diesem Sommer niemanden verpflichten", sagte Präsident Enrique Cerezo der AS.

Die WM, ein Ausschlusskriterum für einen China-Wechsel

Die anstehende WM war bereits Ausschlusskriterium eines China-Wechsels. "Ich denke, es ist sehr unwahrscheinlich. Denn im nächsten Jahr findet die Weltmeisterschaft statt und Diego will dort dabei sein", erklärte Jair Costa Mitte Juni gegenüber Yahoo Esportes zu den Chancen eines Wechsels seines Bruders ins Reich der Mitte. Mittlerweile hat sich zumindest dieses Thema von selbst erledigt, ist das Transferfenster in der Chinesischen Super League bereits geschlossen.

Diego CostaGetty Images

Dennoch geht es nicht nur darum, einen Abnehmer für den Spanier zu finden. Costas Vertrag in London läuft noch bis 2019, sein Marktwert wird auf 50 Millionen Euro geschätzt. Es muss also auch erst ein Klub gefunden werden, der einen solchen Transfer – auch wenn die Blues wohl nicht um jeden Euro feilschen würden – überhaupt stemmen kann.

Auf einmal taucht Milan in der Verlosung auf

Neben Atletico Madrid tauchte in diesen Tagen plötzlich der Name AC Mailand in der Verlosung auf. Die Rossoneri haben ihre Mannschaft in diesem Sommer bereits kräftig umgebaut, sollen aber noch auf der Suche nach einem Weltklasse-Angreifer sein.

"Wir würden gerne Belotti, Morata oder Aubameyang haben. Wir wollen einen Spieler in diesem Format kaufen, aber es gibt auch noch andere Namen, die nicht in den Nachrichten genannt wurden", sagte Milan-Boss Marco Fassone noch vor knapp zwei Wochen bei MilanTV. Während die Zukunft der Letztgenannten bereits anderweitig geklärt ist, gestalten sich auch die Verhandlungen mit Belottis Verein Torino äußerst zäh.

Nach Informationen der Gazzetta dello Sport befasst man sich deshalb nun auch mit Diego Costa. Kontakt zu dessen Berater Jorge Mendes soll bereits aufgenommen worden sein. Für die Mittelstürmer-Position holte Milan mit Andre Silva vom FC Porto bereits ein ordentliches Kaliber. Zuletzt spielte sich auch Youngster Patrick Cutrone in den Vordergrund und gilt zumindest als Alternative für den Angriff. Ob man auf dieser Position also noch handelt, dürfte von der Verfügbarkeit solcher Top-Spieler wie der des Chelsea-Stars abhängen.

Ein interessantes Modell: Wechselt Costa gar zu Besiktas?

Ein weiterer Klub, der bei der Personalie Diego Costa immer wieder in den Ring geworfen wird, ist der türkische Meister Besiktas. Vor allem die türkischen Fans würden den spanischen Angreifer liebend gern am Bosporus sehen. So bescherten sie ihm zuletzt einen einmaligen Instagram-Rekord, als die Anhänger unter einem Bild Costas unzählige Wünsche formulierten, er solle sich doch ihrem Verein anschließen. Mittlerweile wurde das Foto mehr als vier Millionen Mal kommentiert.

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Trotzdem darf angezweifelt werden, dass ein Transfer in dieser Größenordnung für den Süper-Lig-Primus realisierbar wäre, liegt der Rekordtransfer des 15-fachen türkischen Meisters derzeit bei acht Millionen Euro. Doch bei dem vorher angesprochenen Leih-Geschäft könnte Besiktas plötzlich eine Rolle spielen. Einem Bericht der AS zufolge haben die Verantwortlichen aus Istanbul Atletico Madrid genau diesen Deal bereits vorgeschlagen. Diego Costa würde für sechs Monate im Vodafone Park auflaufen und käme dann ab Januar 2018 zurück zu den Rojiblancos.

Bei seiner Entscheidung dürfte der 28-Jährige jedenfalls einige Optionen haben. Dass ein Abschied vom FC Chelsea unumgänglich ist, das scheint gewiss. Mit Alvaro Morata hat man an der Stamford Bridge bereits hochkarätigen Ersatz verpflichtet. Zu augenscheinlich sind die Differenzen zwischen Trainer Conte und Costa.

Conte will nicht über Costa reden, der kontert via Instagram

"Ich will nicht über Spieler reden, die nicht einmal hier sind", sagte Trainer Conte am Rande des ICC. "Das Einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass ich Diego Costa, seinem Berater und dem Klub die Situation bereits im Januar klargemacht habe. Für mich ist der Fall abgeschlossen."

Auch Costa gab zuletzt einen deutlichen Hinweis, wie zerstört das Verhältnis zu seinem Coach zu sein scheint. Auf Instagram filmte er sich zuletzt auf einer Party im Atletico-Trikot. Noch-Teamkollege Cesc Fabregas kommentierte den Livestream damals mit einem "Hahaha", worauf der Stürmer sarkastisch antwortete: "Umarme Conte von mir."

Doch eines ist klar: Wer Diego Costa verpflichtet, der kauft sich auch eine Art Torgarantie. Seine Klasse ist unbestritten. Die Gründe für sein Aus bei Chelsea liegen woanders, nicht auf dem Platz.

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